Wir wollen es nicht hoffen - aber es kann geschehen: Durch unerwartete schwere Krankheit oder im Todesfall ist man nicht mehr in der Lage, für sich selber zu entscheiden und zu handeln. Da ist es gut, wenn man rechtzeitig Vorsorge getroffen hat, damit der persönliche Wille auch in einem solchen Fall respektiert wird.
In diesem Abschnitt geben wir Ihen einige Hinweise, welche rechtzeitigen Vorsorgemaßnahmen auf jeden Fall zu empfehlen sind.
Rechtzeitig Vorsorge treffen
Eine Patientenverfügung ist ein schriftliches Dokument, in dem eine Person im Voraus festlegt, welche medizinischen Maßnahmen sie wünscht oder ablehnt, falls sie in der Zukunft nicht mehr in der Lage ist, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Eine Patientenverfügung tritt in Kraft, wenn die betroffene Person beispielsweise aufgrund von schwerer Krankheit, Bewusstlosigkeit oder geistiger Beeinträchtigung nicht mehr in der Lage ist, ihre medizinischen Präferenzen zu äußern.
In einer Patientenverfügung kann die betroffene Person ihre Einstellungen zu verschiedenen medizinischen Behandlungen wie lebenserhaltenden Maßnahmen, künstlicher Ernährung, Organtransplantationen und ähnlichem festlegen. Es ermöglicht, persönliche Vorlieben und Werte im Hinblick auf medizinische Entscheidungen zu berücksichtigen.
Es ist wichtig, dass eine Patientenverfügung klar und präzise formuliert ist, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden. Es gibt rechtliche Vorschriften und Formalitäten, die bei der Erstellung und Gültigkeit einer Patientenverfügung beachtet werden müssen. Es wird empfohlen, sich über die spezifischen rechtlichen Anforderungen zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
Das Bundesministerium der Justiz hat zur Patientenverfügung Informationen zusammengestellt.
Sie können diese hier herunterladen.
Eine Vorsorgevollmacht ist ein rechtliches Dokument, durch das eine Person (Vollmachtgeber) einer anderen Person (Bevollmächtigter oder Vollmachtnehmer) die Vollmacht erteilt, in ihrem Namen und für sie bestimmte Entscheidungen zu treffen, wenn sie selbst aufgrund von Krankheit, Unfall oder anderer Umstände nicht mehr in der Lage ist, diese Entscheidungen zu treffen. Im Gegensatz zur Patientenverfügung, die sich auf medizinische Entscheidungen konzentriert, deckt die Vorsorgevollmacht oft verschiedene Lebensbereiche ab.
Typischerweise ermöglicht eine Vorsorgevollmacht dem Bevollmächtigten, Entscheidungen in den Bereichen Gesundheitsfürsorge, Finanzen, Wohnungsangelegenheiten, Pflege und ähnliches zu treffen. Die Vollmacht kann sehr breit gefasst oder auf bestimmte Bereiche beschränkt sein, je nach den Wünschen des Vollmachtgebers.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Person, die die Vorsorgevollmacht erstellt, dies in einem rechtlich klaren und präzisen Dokument tun sollte. Es gibt spezifische rechtliche Anforderungen und Formulare für Vorsorgevollmachten. Es ist ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen und sicherzustellen, dass die Vollmacht den individuellen Bedürfnissen und Umständen entspricht.
Die Vorsorgevollmacht ermöglicht es, dass im Falle von Unfällen oder Krankheiten schnell und effektiv gehandelt werden kann, ohne dass eine gerichtliche Betreuungsanordnung erforderlich ist. Es ist wichtig, dass der Bevollmächtigte das Vertrauen des Vollmachtgebers genießt und sich seiner Verantwortung bewusst ist.
Auch zur Vorsorgevollmacht hat das Justizminiterium nützliche Informationen zusammengestellt.
Hier kommen Sie auf die Website des Ministeriums
Gut sortiert in allen Lebenslagen
Wer klug ist, sorgt vor – so sagt es der Volksmund. Deshalb sollten Sie in jeder Lebenslage sicher sein können, dass in Ihrem Sinne gehandelt wird: mit klaren Handlungsanweisungen und allen nötigen Informationen.
Im Wesentlichen enthält diese Mappe Formulare, auf denen Sie Informationen eintragen können, die in einem Notfall wichtig sein können. Das umfasst persönliche und medizinische Daten sowie Vorsorgevollmachten und Verfügungen. Bitte nutzen Sie auch das Blatt, das Notizen „Für den Notfall“ sowohl zur Aufbewahrung neben dem Telefon als auch zur stetigen Mitführung - z.B. in der Geldbörse - enthält. Die Inhaltsblätter der Mappe hat die Landesseniorenvertretung Hessen e.V. erarbeitet, das Notizblatt der Landespräventionsrat Hessen.
Die Wichtigmappe finden Sie zum Download auf dieser Seite.
Sie können nach dem Abspeichern alle Einträge direkt am Computer ausfüllen und alles zusammen ausdrucken (natürlich auch einzelne Seiten) und/oder abspeichern.
Sie haben gut vorgesorgt: Notfall- und Impfpass sind aktuell, den Medikamentenplan haben Sie gut verwahrt, eine Patientenverfügung ist erstellt, usw.
Sollte der Notfall eintreten, ist es für Rettungskräfte oft nicht möglich die wichtigen Unterlagen schnell zu finden. Eine bewährte Lösung ist die Notfalldose. In diese Plastikdose legen Sie alle wichtigen Informationen, die Retter im Notfall über Sie und Ihre Unterlagen benötigen. Und diese Dose kommt dann in die Kühlschranktür. Ein Aufkleber an der Kühlschranktür weist darauf hin, dass im Kühlschrank eine Notfalldose vorhqanden ist.
Manchmal kann es so einfach sein! Man muss nur daran denken.
Die SOS-Notfalldose ist einfach, praktisch und sicher, weil
- keine Elektronik streiken kann;
- keine Batterien oder Akkus nötig sind;
- die Rettungskräfte schnell und zuverlässig Ihre Daten finden;
- ein "Update" einfach mit Kugelschreiber eingetragen werden kann.
Die Dose können Sie in Apotheken, beim DRK und vielen anderen Stellen für wenig Geld erwerben. Googeln Sie einfach mal im Internet!
Ein Testament ist ein rechtliches Dokument, in dem eine Person (Erblasser) ihre letzten Willensbekundungen festhält, insbesondere in Bezug auf die Verteilung ihres Vermögens und die Bestimmung von Erben. Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen ein Testament erstellen:
1.Vermögensverteilung: Ein Testament ermöglicht es dem Erblasser, genau festzulegen, wie sein Vermögen nach seinem Tod aufgeteilt werden soll. Dies ist besonders wichtig, wenn der Erblasser spezifische Vermächtnisse machen oder sicherstellen möchte, dass bestimmte Personen oder Organisationen berücksichtigt werden.
2.Erbschaftssteuerplanung: Durch die geschickte Gestaltung eines Testaments kann man versuchen, die steuerlichen Auswirkungen auf die Erben zu minimieren. Dies kann dazu beitragen, dass mehr Vermögen an die gewünschten Begünstigten geht.
3.Vorsorge für minderjährige Kinder: Ein Testament ermöglicht es Eltern, Vormundschaftsregelungen für ihre minderjährigen Kinder festzulegen. Dies umfasst die Bestimmung eines Vormunds, der sich um die Kinder kümmern soll, falls beide Elternteile versterben.
4.Berücksichtigung besonderer Bedürfnisse: Wenn es spezielle Bedürfnisse oder Umstände in der Familie gibt, wie zum Beispiel die finanzielle Unterstützung von behinderten Familienmitgliedern, kann ein Testament dies berücksichtigen und entsprechende Anweisungen enthalten.
5. Vermeidung von Streitigkeiten: Ein gut ausgearbeitetes Testament kann dazu beitragen, Streitigkeiten zwischen Erben zu minimieren. Klar formulierte Anweisungen erleichtern die Umsetzung des letzten Willens des Verstorbenen.
6.Wohltätige Zwecke: Ein Testament ermöglicht es, Vermögen für wohltätige Zwecke zu hinterlassen. Man kann bestimmte Organisationen, Stiftungen oder gemeinnützige Zwecke benennen, die von seinem Vermögen profitieren sollen.
Es ist wichtig zu beachten, dass für Testamente rechtliche Anforderungen bestehen. In vielen Fällen ist es ratsam, professionelle rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass das Testament den Gesetzen entspricht und die individuellen Wünsche des Erblassers angemessen berücksichtigt werden.